Gemeinde-
und Bezirkssuche

Woche 09 / 2020

03.03.2020

Der Flug von Frankfurt nach Holguín im Osten von Cuba verlief ruhig und planmässig. Bei der Einreisebehörde war ich unerwartet schnell durch, was für meine beiden Begleiter nicht zutraf. Sie wurden beide sehr ausführlich über die Gründe der Einreise und das vorgesehene Programm ausgefragt.

 
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Schliesslich hatten wir nach einer längeren Wartezeit auf unsere Koffer alles beisammen. Vor dem Flughafen wartete bereits der Taxifahrer auf uns. Nachdem das Kunststück der Beladung vollbracht war (drei grosse Koffer und drei Handgepäckkoffer in einen nicht überaus grossen Kofferraum), ging die rund 2½-stündige Fahrt los Richtung Santiago de Cuba.


Wenn man das erste Mal in einem Land ist, kommen die Eindrücke wie eine Lawine auf einen zu. Das erlebte ich zum wiederholten Mal. Gegen Abend erreichten wir unser Reiseziel. Nach dem Zimmerbezug im Hotel gab es bereits die erste Begegnung mit einigen Amtsträgern aus Santiago de Cuba.


Anschliessend galt es, ein reichlich befrachtetes Programm zu bewältigen. Bedingt durch die sechsstündige Zeitverschiebung war der Tag etwas lang geworden.


Der Donnerstag war mit Seelsorgebesuchen bei den beiden örtlichen Bezirksämtern und dem Vorsteher, unserem ehemaligen Bischof, ausgefüllt. Auch den BÄ i.R. Marco Martinez, der wohl vielen von uns ein Begriff ist, konnten wir am Abend besuchen.


Überall beteten wir intensiv um die Bewilligung, im Gottesdienst am Sonntag dienen zu können. Die Entscheidung wurde auf den Freitagmorgen in Aussicht gestellt. Während unsere Anwältin mit den Behörden verhandelte, besuchten wir den grossen Friedhof von Santiago de Cuba, wo auch einige Geschwister von uns begraben sind. An deren Gedenkstätte verrichteten wir ein Gebet, in dem wir in besonderer Weise der Verstorbenen gedachten.


Am Mittag kam dann die Nachricht, dass von Seiten der Behörde keine Bewilligung zum Halten des Gottesdienstes erteilt wurde. Diesen enttäuschenden Bescheid hatten wir zuerst mal zu verdauen. Somit wurden die Sakramente, wie ich dies vorgängig mit Apostel Vasile Cone aus Rumänien besprochen hatte, in seinem Gottesdienst in Bukarest den verlangenden Seelen der jenseitigen Welt angeboten und gespendet.


Am Freitagnachmittag war zunächst auf 14:00 Uhr der Besuch bei Herrn Fermín, dem zuständigen Regierungsbeamten für religiöse Angelegenheiten, vorgesehen. Dieser Besuch verzögerte sich. Während der Wartezeit gingen wir in ein Kaffee, das gegenüber des Bürogebäudes der Partei liegt. Auf die Frage der Kellnerin nach unserer Tätigkeit, konnte Bezirksältester Alganza ausführlich Zeugnis über unseren Glauben geben und sie für den Gottesdienst am kommenden Sonntag einladen. Dabei stellte sich heraus, dass ihr Vater zwei Wochen zuvor verstorben war. Unsere Freude war gross, als wir sie am Sonntag zum Gottesdienst willkommen heissen durften.


Die Unterredung mit dem Regierungsbeamten und seinem Vorgesetzten verlief sehr gut. Viele Fragen konnten geklärt werden. Ein weiterer wichtiger Schritt für die Zukunft war gemacht. Das persönliche Kennenlernen macht vieles einfacher. Am frühen Abend stand noch ein weiteres Gespräch auf dem Programm. Dr. C. Giraldo Setién Alvarez, Direktor des «Centro Cultural y de Información» der katholischen Kirche in Santiago de Cuba, empfing uns. Er wird uns im Anerkennungsprozess behilflich sein.


Mit offizieller Bewilligung der Partei durften wir am Samstagnachmittag in unserer Kirche eine Ämterzusammenkunft mit Frauen durchführen. Die Brüder und ihre Frauen waren bis 16 Stunden mit dem Bus unterwegs gewesen, um an diesem Wochenende dabei sein zu können. Es war ein bewegendes und emotionell starkes Erleben. Viel Kraft, Erkenntnis und Motivation konnte in die Herzen gelegt werden, um die herausfordernde Aufbauarbeit weiterzuführen. Ein gemeinsames Nachtessen mit vielen tiefen und beglückenden Gesprächen in wunderschöner Gemeinschaft schloss diesen Tag ab.


Dann brach der besondere Sonntag an. Wir (Apostel Camenzind, Bezirksältester Alcanza und ich) hatten die ausdrückliche Genehmigung, dem Gottesdienst beizuwohnen, den der Bezirksevangelist Marco A. Reyes hielt. Allerdings mussten wir in der Gemeinde Platz nehmen und durften nur normale Kleidung tragen. Die Gemeinde wurde eingangs informiert, dass ich mich am Ende des Gottesdienstes persönlich an alle Anwesenden wenden würde. Dazu hatte ich ebenfalls eine Genehmigung erhalten. Zu meiner Überraschung sang ein kleiner Chor und erfreute uns alle damit. Wir erlebten einen wunderschönen Gottesdienst, in dem ich mich von der tiefen Erkenntnis der dienenden Amtsträger überzeugen konnte und einfach selig wurde.


Nach dem Verklingen der beiden Chorlieder trugen einige Kinder ein Gedicht vor und überreichten uns kleine Präsente. Danach wandte sich eine Schwester als Sprecherin der Gemeinde mit berührenden Gedanken an uns.


Wie bereits erwähnt, konnte ich nach Beendigung des Gottesdienstes mein Herz sprechen lassen und den Geschwistern unsere Unterstützung in Gebet und Tat bezeugen. Sobald für uns Ausländer Bewilligungen erteilt werden, wird der Gottesdienst für Entschlafene mit den Handlungen nachgeholt.


Nach einigen Augenblicken der Gemeinschaft und einem Imbiss mussten wir bereits wieder Abschied nehmen.


Wir tragen unsere Geschwister in Cuba in den Herzen und wir beten intensiv um eine gottgewollte, gesegnete Entwicklung des Erlösungswerkes in Cuba.


Mit unendlich vielen Eindrücken im Herzen und der glücklichen Gewissheit, dass Gott seine Hand über der Schar der Gotteskinder in Cuba hält, ging die Fahrt zurück nach Holguín. Ohne Probleme konnten wir einchecken und durch den Zoll gehen. Nach uns brach allerdings das elektronische Erfassungssystem zusammen, alle weiteren Fluggäste mussten von Hand eingecheckt werden, was unseren Abflug um 1½ Stunden verzögerte. Deshalb konnte der Bezirksälteste Alganza der Toilettenfrau von unserem Glauben erzählen und die Telefonnummer zur Kontaktnahme mit einem Priester hinterlassen.


Wegen einigen Schwierigkeiten in Frankfurt (vollständige Sperrung des Flughafens während 1½ Stunden wegen einer Drohne im Pistenbereich) erreichten wir mit mehrstündiger Verspätung müde aber glücklich und wohlbehalten unser Zuhause in Spanien und in der Schweiz.


An dieser Stelle möchte ich auch im Auftrag und im Namen meiner Reisebegleiter von Herzen danken für die vielen Gebete und das Mitfiebern. In diesen Herzensdank eingeschlossen sind auch alle künftigen Gebete für unsere Geschwister in Cuba.

 
 

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